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Deep Work - Ein Erfahrungsbericht

Was wie ein neues Selbstoptimierungskonzept klingt, ist in Wirklichkeit ein jahrzehntealtes Prinzip, welches viele erfolgreiche Persönlichkeiten für sich nutzten. Im Folgenden handelt es sich um Insights von unserem Teammitglied Laura Gottardi, die von ihren Erfahrungen mit Deep Work berichtet.



Wie der Name bereits verrät, geht es bei Deep Work um tiefes und konzentriertes Arbeiten (bzw. Lernen). Das Besondere daran ist auch gar nicht so besonders wie man zu Beginn vielleicht denken könnte, denn dieses „Tiefe Arbeiten“ erreicht man, indem man lediglich alle Ablenkungen abschaltet. Schon Oma hat immer gesagt, dass man das Handy weglegen und die Musik ausschalten soll, solange man seine Hausaufgaben gemacht hat. Wie immer hatte Oma recht.


Unser Zeitalter


Ständige Ablenkungen durch Anrufe, E-Mails, WhatsApp Nachrichten, Instagram, oder TikTok unterbrechen den Arbeitsfluss und die Konzentration. Selbst ein kurzer Blick auf den Bildschirm unterbricht die Gedankenstränge; die Neugier wird geweckt und zack, … schon sind 20 Minuten vergangen, in denen man sich süße Katzenvideos angeschaut oder FOMO (Fear Of Missing Out) bekommen hat, weil irgendjemand am Vortag im VOGA war. Um wieder an jenen Punkt zu gelangen, an dem man unterbrochen wurde, braucht man nicht nur zusätzliche Minuten, sondern auch noch einiges an Motivation, denn bunte Bilder auf Instagram anzuschauen macht wesentlich mehr Spaß, als irgendeinen Koeffizienten auszurechnen. Dies hat zur Folge, dass man nur oberflächlich arbeitet/lernt, wodurch der Output des Lern- bzw. Arbeitsaufwands von minderer Qualität ist. Wer über längere Zeit auf diese Weise arbeitet, verringert sogar dauerhaft die Fähigkeit, sich zu konzentrieren.


Es sei allerdings gesagt, dass diese Verlagerung unserer Arbeitskultur zum Oberflächlichen eine erhebliche ökonomische und persönliche Chance für die Wenigen darstellt, die den Wert des Widerstands gegen diesen Trend erkennen und dem Tiefgang mehr Priorität einräumen. In unserer schnelllebigen Gesellschaft und Arbeitskultur wird gerade das rasche Erlernen und Verstehen von komplexen Sachverhalten immer wichtiger. Somit wird die Fähigkeit, sich gut konzentrieren zu können zu einer Schlüsselqualifikation. Man sollte sich auch vor Augen halten, dass die meisten ihren Lebensunterhalt mit geistigen Arbeiten verdienen. So wie ein Athlet auf einen gesunden Lebensstil achtet, sollten wir also eine gesunde und vor allem produktive Arbeitsweise priorisieren.


Genug Theorie. Worum geht es denn nun wirklich beim Deep Work?


Im Grunde geht es darum, dass man jegliche Ablenkungen, die nicht unmittelbar zum Arbeiten/Lernen vonnöten sind, für die Zeit, in der man lernt oder arbeitet, komplett ausschaltet. Das bedeutet nicht nur, das Handy auf stumm zu schalten, sondern sogar in ein anderes Zimmer zu legen. Damit wird die Versuchung „nur ganz kurz was zu checken“ auf ein Minimum reduziert wird. Ziel ist es, vier gesamte Stunden nichts anderes zu tun, als zu arbeiten bzw. zu lernen. Weder Musik hören, noch sich schnell einen Kaffee machen.


Mein Selbstexperiment hat mich in dreierlei Hinsicht zum Staunen gebracht (kurzer Funfact: mein Handy war sogar im Flugmodus in meinem Postkasten):


1. Man verpasst absolut gar nichts, wenn man vier Stunden nicht erreichbar ist. Also, no worries! Flugmodus an.

2. Man bekommt in vier Stunden oftmals mehr weiter als in 10 Stunden. Außerdem war die Qualität meines Lernoutputs um vieles höher.

3. Vier Stunden können so lang sein. Man merkt hier erst so richtig, wie süchtig man danach ist, „nur ganz kurz“ nach dem Handy zu greifen.


Mein Fazit: Ohne ein Fan von starren Prinzipien und Theorien zu sein, muss ich zugeben, dass Deep Work funktioniert. Man hat wirklich das Gefühl, sich schnell Wissen anzueignen ohne sich dabei 12 Stunden lang am Tag in der Bib verkriechen zu müssen.

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